So werden Hashtags richtig verwendet

Facebook pusht Hashtags 

Das ist eine Überraschung, denn lange führte die Nutzung von Hashtags auf Facebook ein stiefmütterliches Dasein. Obwohl es die Funktion bereits seit 2013 gibt, hat sich diese auf der Plattform kaum etabliert, die Facebook-Community ist nicht darauf angesprungen. Ergo waren Hashtags unwichtig. Das untermauerte auch eine 2016 veröffentlichte Studie von buzzsumo, die festhielt, dass Beiträge ohne Hashtags mehr Interaktionen hervor riefen, als jene mit. Manche Experten verleitete dies zur Annahme, dass Hashtags für die Reichweite sogar schlecht sind und sie rieten von der Verwendung ab. Nun geht Facebook in die Offensive und das Rautezeichen wird wohl auch dort bald ein wichtiger Reichweiten-Faktor werden. 

Zurück zum Anfang: Was sind Hashtags überhaupt?

Aber vielleicht schauen wir uns einmal an, wie Hashtags überhaupt entstanden sind und warum sie so beliebt wurden. Ausgehend von Twitter verbreiteten sich die Hashtags auf nahezu allen Social Media Plattformen. Die Kombination des vorangestellten Rautezeichens mit einem Wort, einem Satz, Großbuchstaben, Zahlen und/oder Emojis ist zum Sinnbild von Kurz-Botschaften geworden. Erfunden wurden sie, um Postings mit relevanten Schlagworten zu kategorisieren und die Suche zu erleichtern. Hashtags sind also hilfreich für das Audience Building und dienen in erster Linie dazu, dass Beiträge zu bestimmten Themen gefunden werden. Richtig eingesetzt, lässt sich damit die Reichweite der eigenen Inhalte bei der gewünschten Zielgruppe steigern. 

Warum sind Hashtags so beliebt?

Es gibt jedoch viel mehr Gründe für die Hashtag-Nutzung, als die reine Organisation von Inhalten. 2019 veröffentlichten deutsche Forscher eine Studie zu diesem Thema und fanden folgende Motive, warum das Rautezeichen so beliebt ist. Mit Hashtags lassen sich:

• Inhalte organisieren
• Reichweite steigern
• Trendgaging betreiben (d.h. sich an Trends beteiligen)
• andere unterhalten
• Postings kreativ gestalten
• Posting-Normen einhalten
• sich mit der Ingroup verbandeln
• andere inspirieren
• Postings zusammenfassen
• andere unterstützen

Hashtag-Strategie für eine gute Reichweite

Auf jeder Social Media Plattform herrschen eigene Spielregeln. Was auf Instagram und Twitter funktioniert, gilt noch lange nicht für Facebook und ist auf TikTok vielleicht überhaupt kein Thema. Deshalb ist es sinnvoll, für jede Plattform eine eigene Hashtag-Strategie zu erstellen, um die Reichweite entsprechend zu steigern und im besten Fall neue Follower zu gewinnen. Dabei gilt grundsätzlich für alle Plattformen, insbesondere für Instagram, dass man keine beliebigen Hashtags verwenden soll. Hashtags sind Teil des Contents und müssen damit in Zusammenhang stehen, damit sie eine Relevanz für die Zielgruppe haben. 

Instagram: Keine beliebigen Hashtags verwenden

Speziell auf Instagram spielt die Verwendung der richtigen Hashtags eine große Rolle, um die Zielgruppe zu erreichen. Mit beliebigen Keywords, die schon millionenfach verwendet wurden, reißt man nichts. Es braucht eine gute Recherche und ein ausgewogenes Maß zwischen High-Density-Hashtags und Low-Density-Hashtags, um in der Community Aufmerksamkeit zu erregen. 

Facebook: Hashtags gewinnen an Bedeutung

Obwohl schon lange die Möglichkeit besteht, verwendeten die User auf Facebook bisher kaum Hashtags. Erst durch die Integration von Instagram sind Hashtags inzwischen sichtbarer auf der Plattform geworden. Facebook will die Relevanz nun jedoch steigern und forderte im englischsprachigen Raum User aktiv auf, Hashtags zu verwenden, wie Social Media Expertin Mari Smith berichtet. 

LinkedIn: Trendthemen kennzeichnen

Seit 2019 setzt das Business-Network LinkedIn auf Hashtags und ermöglicht dadurch eine bessere Suche für die verschiedenen Branchen-Themen. Richtig verwendet, kann man mit Trend-Hashtags auch das persönliche Netzwerk erweitern und auf das eigene Unternehmen bzw. die eigene Marke aufmerksam machen.  

Twitter: die Mutter aller Hashtags

Hashtags wurden erstmals auf der Kurz-Nachrichtenplattform Twitter verwendet, und eroberten von dort aus die Social Media Welt. Auf Twitter werden sie verwendet, um die Tweets thematisch zu kategorisieren. Auf der Startseite des Dienstes werden immer die wichtigsten Trends via Hashtag bekannt gegeben, an denen sich die User orientieren.

YouTube mag keinen Hashtag-Spam

Das vertraute Rautezeichen findet sich ebenso auf der Videoplattform YouTube. Allerdings mit weniger Popularität als bei den anderen Plattformen. YouTube empfiehlt in seinen Richtlinien einen sparsamen Umgang mit Hashtags, um Spam zu vermeiden. Verwendet man mehr als 15 in einem Video, werden diese automatisch ignoriert. 

TikTok tickt anders

Hashtags auf TikTok werden bisher anders genutzt als auf Instagram. Vor allem kann man hier nicht sehr viele Hashtags verwenden, da in der Caption ähnlich wie bei Twitter nur eine begrenzte Zeichenzahl möglich ist. Angesagte Trends werden via Hashtag auf der Entdecken-Funktion in der App angezeigt. Besonders beliebt sind Challenges.

Und wie viele Hashtags sind jetzt eigentlich sinnvoll?

Weniger ist mehr. Für Twitter und TikTok gilt dieses Prinzip ohnehin, da dort nur begrenzte Zeichenzahlen zur Verfügung stehen. Ebenso sparsam sollte man die Hashtags auf Facebook, LinkedIn und Instagram verwenden, denn viele Nutzer dieser Plattformen sind mit der Funktion noch nicht vertraut. Und was ist mit Instagram? Entgegen der Meinung vieler ist auch beim Hashtag-Boomer Zurückhaltung angesagt. Obwohl bis zu 30 Hashtags möglich sind, sollte man es nicht übertreiben. Das legt eine Studie von Quintly aus dem Jahr 2019 nahe, welche die Reichweiten und Interaktionen anhand von Hashtags auf Instagram untersuchte. 

In unserer Grafik habe ich meine Empfehlungen für die aktuelle Verwendung von Hashtags festgehalten: